Sean Scully wurde 1945 in Dublin geboren. Studium in London 1965-1972, danach zwei Jahre an der Havard University in Cambridge, Mass. Zog 1975 in die USA. Von 1977-1983 unterrichtete er an der Princeton University. Ab 1999 Studio in Chelsea, New York. Nach der Ausstellung 2000 im Metropolitan Museum of Art in New York folgte 2001 die große Retrospektive in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf. Sean Scully beschränkt sein Formenrepertoire auf Rechtecke und vertikale und horizontale Streifen unterschiedlicher Breite und Länge. In dieser vordergründig nicht gegenständlichen Malerei verbindet er europäische Bildtraditionen mit ästhetischen Erfahrungen, die ihre Wurzeln in Amerika haben. Noch einmal werden von ihm die Bedingungen der Moderne und ihre Grundlagen thematisiert. Die Bilder zeichnet eine spezifische Bildtektonik aus, die Klarheit des Aufbaus verbindet sich mit der Ausdruckskraft der Farbe. Trotz der vermeintli chen formalen Begrenztheit erstaunt die Ambivalenz und Komplexität des Werkes, der koloristische Reichtum, die Intensität und Präsenz der Bilder. Stets wird eine Balance gehalten zwischen den Korrespondenzen und Dissonanzen, zwischen der Überschaubarkeit der Komposition und den formalen Gegensätzen. In dem pastosen Farbauftrag, dem Stimmungshaften, in der lapidaren Kraft und Materialität der Bilder schwingt ein verhaltenes Pathos mit. In allen Techniken kommen diese Charakteristika zum Tragen, besonders konzentriert auch in den Holzschnitten aus den achtziger Jahren. |