Sharka Hyland
BILDER
Hermann Broch ∙ Paul Celan ∙ Dante ∙ Friedrich Hölderlin ∙ James Joyce
Else Lasker-Schüler ∙ Thomas Mann ∙ Blaise Pascal ∙ Ezra Pound ∙ Sylvia Plath
Arthur Schopenhauer ∙ W. G.Sebald ∙ Wallace Stevens ∙ Georg Trakl∙ Virginia Woolf
Eröffnung: Samstag, den 18. November 2023, 11 bis 14 Uhr
Die Künstlerin ist anwesend
18. November 2023 bis 10. Januar 2024

Sharka Hyland, in Prag geboren, studierte Kunstgeschichte und vergleichende Literaturwissenschaft in Paris und Freiburg sowie Bildende Kunst an der Yale School of Art. Sie lebt und arbeitet in Philadelphia. Dort tätig seit 1998 an der University of Pennsylvania, School of Design, seit 2014 Dozentur für Bildwissenschaften. 2007 und 2010 Forschungsaufenthalt als Artist in Residence am Banff Center, Canada. Seit 2012 verschiedene Einzelausstellungen, unter anderem in Dallas, Texas, in Marseille, in der Gallery Joe in Philadelphia und der Galerie Bernard Jordan, Paris, sowie regelmäßige Teilnahme am Salon du Dessin Contemporain, Paris, und dem Salon international du dessin Marseille. 2015 Forschungsprojekt am Harry Ransom Center in Austin, Texas, gefördert durch die Franz und Virginia Bader Foundation. 2016 Forschungsaufenthalt in der Civitella Ranieri Visual Arts Fellowships in Umbrien. 2017 Beteiligung an der großen Überblicksausstellung „Buchwelten“ im Museum Sinclair-Haus, mit Katalog. 2018 monografische Publikation in der Edition Roven. Ankauf u.a. durch die Pennsylvania Academy of Fine Arts. 2020 Teilnahme in Marseille an der Manifesta 13 am Projekt „Disobey Orders, Save the Artists“, in Erinnerung an die Réfugiers der literarischen Avantgarde der vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts. 2023 Teilnahme an Ausstellungen an der University of the Arts, Philadelphia und der McEvoy Foundation for the Arts, San Francisco.
„Sharka Hyland konfrontiert uns nicht nur mit einer Neuinterpretation von dem, was eine Zeichnung ist, sondern auch mit einer solchen des Erzählerischen. Die meisten von uns bedienen sich irgendeiner Art von Narrativ, wenn sie ein Kunstwerk schaffen oder betrachten. Wenn nun das Narrativ, so wie es ist und unverändert, sogar der Text selbst, das Kunstwerk ist?
Sharka Hyland zeigt mit Graphit ausgeführte Zeichnungen von Textpassagen, die der bedeutenden erzählerischen Literatur oder der Poesie entnommen sind. Wir alle verbinden mit einem Kunstwerk eine bildliche Vorstellung. Sharka Hyland fordert diese Erwartung heraus, indem sie uns ein Bild liefert, welches nur geschrieben ist, das Bild eines Textes. Die Texte, die sie auswählt, sind von hoher visueller Qualität, und wenn sie gelesen werden, wird die Imagination des Lesers (des Betrachters) davon stark angesprochen. Die Künstlerin gibt uns ein Bild, das des Bildlichen entbehrt; es liegt am Betrachter, dieses in seinem Geist, einzig für sich, zu schaffen oder wieder zu erschaffen.
Unabhängig von den Überlegungen zu diesem anspruchsvollen Konzept nehmen die Textbilder allein schon durch ihre schöne zeichnerische Form ein. Die Arbeiten haben eine große ästhetische Ausstrahlung, auch wenn man sie nicht liest. Der wiedergegebene Text selbst, seine Gestalt und Textur, ist rein und vollkommen in seiner Einfachheit. Weniges hat mich in der letzten Zeit so berührt wie die Zeichnungen von Sharka Hyland.“
(Sabina Tichindeleanu, Sharka Hyland – Die Textzeichnungen, aus: Musik: Atem der Statuen. Sharka Hyland, Edition Dittmar, Berlin 2017)