EMIL SCHUMACHER
Biographie
Emil Schumacher (1912 – 1999), einer der bedeutendsten Maler der europäischen Nachkriegskunst, ist nur bedingt dem sogenannten deutschen Informel zuzurechnen. Seine materialbezogene Malerei ist offen, sie hat etwas Unabgeschlossenes, Prozesshaftes, sie scheint Fragen aufzuwerfen und tieferen historischen und erdgeschichtlichen Zonen anzugehören. Bei aller expressiven, impulsiven Gestik bleiben die Bilder kontrolliert und von einem tektonischen Gefühl getragen. Vorherrschend sind gedeckte, erdige Töne, überlegt sind die wenigen Farben, oft nur Akzente gesetzt, die besonders kostbar wirken. Natur erscheint in ihrer elementarsten Form, immer wieder finden sich auch Anklänge an Gegenständliches. Einen wesentlichen Rang nehmen im Werk die Papierarbeiten und Graphiken ein.
„Mir geht es um Verlebendigung, um Beseelung der versunkenen Vergangenheit. Menschliches Leben und der Wind, sie gehen über die Landschaft hin. Wie erreiche ich eine Tiefe in der Fläche? Es ist, wenn Architektur und Landschaftszeichen, Schrift und Signatur zusammenwachsen. Am Grund von allem: ein Bewußtsein, das im Anfänglichen beheimatet ist.“ (Emil Schumacher, 1989)