Ernesto Tatafiore
Werkübersicht 1970 – 2010
Eröffnung: Mittwoch, den 10. September 2025, 12 bis 18 Uhr
10. September bis 1. November 2025

Ernesto Tatafiore wurde 1943 in Neapel geboren. 1970 Teilnahme an der Biennale in Venedig, wieder 1980 und 1990. Seit 1971 enger Austausch mit Jannis Kounellis. Ab 1975 wiederholte Ausstellungen bei Lucio Amelio, eine der führenden internationalen Avantgardegalerien der Zeit, u. a. 1981 mit Joseph Beuys, Tony Cragg, Mimmo Paladino, David Salle; 1984 (in der Villa Campolieto) mit Richard Long, Robert Rauschenberg, Andy Warhol. Daneben weitere frühe wegweisende Galerieausstellungen, so bei isy Brachot Paris, André Emmerich New York, Lisson Gallery London, Paul Maenz Köln.
Tatafiore stand auf Distanz zu den italienischen Bewegungen der Arte Povera und Transavanguardia, zu denen es am Anfang Berührungspunkte gibt. Er entwickelte früh seine Ausdrucksformen, das Arbeiten mit unterschiedlichen Techniken und Materialien, die Verbindung von Malerei und Zeichnung, Collage und objektartigen Skulpturen, den subversiven Ansatz. Wesentlich ist das Thema der Französischen Revolution, die für den Künstler „eine Art ‚Große Metapher‘ darstellt“ (Jean-Christophe Ammann) und sich zu einer umfassenden Sicht auf die Geschichte als Allegorie ausweitet.
1980-1981 Beteiligung an der Ausstellung zur zeitgenössischen italienischen Kunst in der Kunsthalle Basel, im Museum Folkwang Essen und dem Stedelijk Museum Amsterdam, mit Katalog. Museumsausstellungen u.a. 1982 im Kunstmuseum Luzern (Katalog, mehrere Fachbeiträge); 1985 im Metropolitan Museum of Art New York (mit dem zeichnerischen Werk); 1993 im Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien (Katalog hrsg. von Lorand Hegyi, zahlreiche Fachbeiträge); 2005 im Museo Capodimonte in Neapel „Non solo“, mit Katalog; 2009 in Reggia di Caserta unter dem Titel „I maestri di Terrae Motus“ – als universale Metapher für die Abgründe der Geschichte und ihr Personal, in wunderbaren leichten Bildern erzählt.
Publikationen der Galerie zu Ernesto Tatafiore 2010 und 2019 mit Fachbeiträgen und kommentierter Biographie.