Kabinettausstellung
Eröffnung: Freitag, den 2. Mai 2025, 12 bis 18 Uhr
2. bis 24. Mai 2025

Der Rang Arnulf Rainers als einer der bedeutendsten und wegweisenden Künstler der Nachkriegsepoche und darüber hinaus erweist sich aus dem zeitlichen Abstand immer mehr. Rainer erschloss der Kunst völlig neue Zugänge, in der Radikalität der Annäherung an die Themen und Motivkreise, in der außerordentlich breiten wie nuancierten Ausdrucksskala. Sie artikulierte sich in der expressiven, vehementen Gestik, in den der Monochromie angenäherten und sie aufbrechenden Zumalungen, im schöpferischen Prozess der Besitzergreifung bildnerischer Zeugnisse, schließlich in einem subtilen Farbverständnis.
Arnulf Rainer „unterwarf sich keiner Konvention, weder inhaltlich noch formal. Gegenstand und Ziel seiner Anstrengung ist die Malerei selbst, die er durch eine ganz existentielle und elementare An-bindung an seine Person aus ihrer eindimensionalen ideologischen Verkrustung herausholen will… So macht er, indem er malt und zumalt und übermalt, die Antriebskräfte seines eigenen Lebens sichtbar, seine vitale Unruhe, seine Ansprüche, seine Zweifel und vielleicht auch seine Hoffnungen und Enttäuschungen. Es ist eine Malerei, die keine Illusion duldet, weil sie Vollkommenheit erreichen will, eine Vollkommenheit, in der sich alle Gegensätze und Antagonismen auflösen.“ (Dieter Honisch, Katalog zur Ausstellung Arnulf Rainer, Nationalgalerie Berlin, 1980, S. 46)
Die ersten Publikationen in der Edition Dittmar erschienen zu den Ausstellungen zu Arnulf Rainer 1999 und 2001. Die zweite Ausstellung, die zum Friedrich-Zyklus 2001, erfolgte auf Anregung des Künstlers, der sich seit 1999 mit Caspar David Friedrich auseinandersetzte. In der Besprechung hierzu in der Frankfurter Allgemeinen hieß es: „Die Überarbeitung von Werken Caspar David Friedrichs waren bisher ganz unbekannt… Die Beschäftigung Rainers mit der romantischen Landschaft scheint hier zu einer zumindest vorläufigen Vollendung zu kommen.“ (F.A.Z., 20. Oktober 2001)