ARNULF RAINER

Kabinettausstellung
Eröffnung: Freitag, den 2. Mai 2025, 12 bis 18 Uhr
2. bis 24. Mai 2025

Caspar David Friedrich-Zyklus, 1999-2001, Tusche, 29 x 40,2 cm

Der Rang Arnulf Rainers als einer der bedeutendsten und wegweisenden Künstler der Nachkriegsepoche und darüber hinaus erweist sich aus dem zeitlichen Abstand immer mehr. Rainer erschloss der Kunst völlig neue Zugänge, in der Radikalität der Annäherung an die Themen und Motivkreise, in der außerordentlich breiten wie nuancierten Ausdrucksskala. Sie artikulierte sich in der expressiven, vehementen Gestik, in den der Monochromie angenäherten und sie aufbrechenden Zumalungen, im schöpferischen Prozess der Besitzergreifung bildnerischer Zeugnisse, schließlich in einem subtilen Farbverständnis.

Arnulf Rainer „unterwarf sich keiner Konvention, weder inhaltlich noch formal. Gegenstand und Ziel seiner Anstrengung ist die Malerei selbst, die er durch eine ganz existentielle und elementare An-bindung an seine Person aus ihrer eindimensionalen ideologischen Verkrustung herausholen will… So macht er, indem er malt und zumalt und übermalt, die Antriebskräfte seines eigenen Lebens sichtbar, seine vitale Unruhe, seine Ansprüche, seine Zweifel und vielleicht auch seine Hoffnungen und Enttäuschungen. Es ist eine Malerei, die keine Illusion duldet, weil sie Vollkommenheit erreichen will, eine Vollkommenheit, in der sich alle Gegensätze und Antagonismen auflösen.“ (Dieter Honisch, Katalog zur Ausstellung Arnulf Rainer, Nationalgalerie Berlin, 1980, S. 46)

Die ersten Publikationen in der Edition Dittmar erschienen zu den Ausstellungen zu Arnulf Rainer 1999 und 2001. Die zweite Ausstellung, die zum Friedrich-Zyklus 2001, erfolgte auf Anregung des Künstlers, der sich seit 1999 mit Caspar David Friedrich auseinandersetzte. In der Besprechung hierzu in der Frankfurter Allgemeinen hieß es: „Die Überarbeitung von Werken Caspar David Friedrichs waren bisher ganz unbekannt… Die Beschäftigung Rainers mit der romantischen Landschaft scheint hier zu einer zumindest vorläufigen Vollendung zu kommen.“ (F.A.Z., 20. Oktober 2001)

CHLOE BENSAHEL

Weaving Hybridity
Palais de Tokyo, Paris
25. April bis 30. Juni 2024

Die multimedialen Textilarbeiten von Chloe Bensahel beinhalten Spuren und Codes, die von Erfahrungen der Migration, kultureller Überlagerung und Widerstandsfähigkeit handeln. Inspiriert von der Diaspora-Geschichte ihrer eigenen Familie an den Küsten des Mittelmeers und darüber hinaus, greift sie auch auf Geschichten der Entwurzelung und Verwurzelung in der Pflanzenwelt zurück, die als Allegorien für unsere menschliche Welt dienen. Durch die Verbindung von traditioneller Technik mit neuester Technologie erforscht die Künstlerin grundlegende ästhetische Fragen aus zeitgenössischer Perspektive.

Chloe Bensahel, I am, 2021, Leinen, Seide aus dem 19.Jh, leitfähiger Faden, Soundsystem, LED Streifen, Musik komponiert und und performed von Caroline Shaw, 50 x 75 cm (Foto: Kateryna Kyrtoka. Ausstellung Galerie Dittmar, Berlin)

KATJA LIEBMANN

Blues. Katja Liebmann und Jub Mönster
Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg
Oldenburger Schloss
13. April bis 21. Juli 2024

Ein Ansatz von Katja Liebmann ist die Beschäftigung mit frühen fotografischen Verfahren, unter anderem der Cyanotypie. Diese zeichnet sich durch ihre Blautönung aus. Die Tendenz zur Monochromie stärkt trotz des malerischen Charakters den Abstraktionsgrad, wie die Bilder andererseits mit Erinnerung gesättigt scheinen und eine eigene Poesie ausstrahlen. Über allem liegt ein Gefühl des Unbestimmten und Transitorischen. Vorrangig sind ihre Arbeiten in London, New York und Berlin entstanden. Die Ausstellung im Oldenburger Schloss führt die Arbeiten von Katja Liebmann mit denen von Jub Mönster zusammen.

Katja Liebmann, London, 2009, Cyanotypie, 54 x 78 cm

HANA USUI

Die Schrift ist weiblich. Bild und Text in der internationalen Kunst
Kunstforum Hermann Stenner, Bielefeld
Sammlung Written Art Collection, München
17. März bis 1. September 2024

Die Ausstellung vereint informelle, konzeptuelle und kalligrafische Positionen internationaler Künstlerinnen. Neben Hana Usui werden unter anderem Etel Adnan, Jenny Holzer, Rebecca Horn, Shirin Neshat und Jorinde Voigt gezeigt. Sie alle verbindet die Faszination für die Schrift in einer von Bildern übersättigten Medienwelt. Hauptleihgeberin der Ausstellung ist die Written Art Collection, die sich Formen der Schrift widmet, die historisch von der informellen Malerei im Westen über die zeitgenössische Kalligrafie im Mittleren und Fernen Osten bis zu den zahlreichen Formen heutiger internationaler Konzeptkunst reichen.

Hana Usui, 2014, Öl und Tusche auf Papier, 33 x 135 cm

MYRIAM EL HAÏK

Carpetland. Critical Tapestries.
Kunsthal Extra City Antwerpen
28. Oktober 2023 bis 24. April 2024

In der Ausstellung Carpetland. Critical Tapestries. werden Werke von Künstlerinnen und Künstlern gezeigt, die nicht nur die ästhetische Dimension von Textilien erkunden, sondern auch kritische Fragen zur gesellschaftlichen Wahrnehmung und Wertschätzung dieses Mediums im Spannungsfeld zwischen Kunst und Handwerk stellen. Anlässlich der Eröffnung spielt Myriam El Haïk am 28. und 29. Oktober ab 15:00 ein performatives Klavierkonzert inmitten ihrer Installation PLEASE PATTERNS.